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Traumatherapie als körperlicher Zugang zum inneren Erleben

Gute Weiterbildung eröffnet neue Horizonte. Das konnte ich in 2011 erleben, als ich mehrere Seminare zum Thema Traumatherapie bei Johannes B Schmidt in Bern besucht habe. Johannes B. Schmidt ist Begründer der „Aptitude Academy“, einer renommierten Bildungseinrichtung für Themen, die für Körper und Seele heilsam sind.

Die Seminare, an denen ich teilgenommen habe, wurden von meiner Kollegin BarbaraBettini veranstaltet und waren speziell auf die Behandlungsmethoden und Bedürfnisse von Körpertherapeuten zugeschnitten.

In der Körperarbeit, wie sie auch Rolfing darstellt, können Traumata sich einen Weg bahnen, und es ist mir wichtig, damit adäquat umgehen zu können – zum Wohle meiner Patienten.

Traumata blockieren

Ein Trauma kann durch verschiedenste Dinge ausgelöst werden – ein Unfall, das Erleben von körperlicher Gewalt oder Mobbing, selbst auf den ersten Blick harmlose Vorfälle wie ein Sturz.

Diese Situationen können sich zum Trauma verfestigen, wenn wir uns hilflos ausgeliefert fühlen und keine Möglichkeit finden, den Vorfall angemessen zu verarbeiten. Solche Erlebnisse setzen sich dann auch auf der körperlichen Ebene fest – die Betroffenen reagieren oft mit Schmerzen, Blockaden, „allgemeinem Unwohlsein“ oder einem bedrückenden Gefühl der Einschränkung.

Rolfing kann Dinge in Bewegung bringen

Durch die intensive Arbeit am Körper, wie es beim Rolfing und auch bei der Massage passiert, können solche Erlebnisse auf einmal wieder bewusst werden. Jetzt gilt es, richtig damit umzugehen, denn scheinbar unvermittelt fühlt man plötzlich die traumatischen Gefühle von Ohnmacht, Trauer und Wut.

Die Arbeit von Johannes B. Schmidt hat mir einen Weg eröffnet, mit solchen Situationen achtsam umzugehen.

Achtsamer Umgang und Selbstbestimmung

Anders als früher üblich, habe ich hier gelernt, dass der Patient die Situation nicht noch einmal durchleben soll. Vielmehr richtet sich die Aufmerksamkeit darauf, sich in seinem Körper (wieder) wohlzufühlen.

Sobald man feststellt, dass man keineswegs hilflos ausgeliefert ist, sondern die Situation selbst bestimmen und positiv beeinflussen kann, erwächst neue Handlungskompetenz, oder einfacher gesagt: Das Trauma verliert seine Schrecken.

Sehr häufig stellen die Betroffenen dabei fest, dass sie heute mit der Situation umgehen können, die damals das Trauma ausgelöst hat. Wenn sie das akzeptieren können, ist dies eine große Bereicherung für ihr Leben. Auch die körperlichen Symptome lassen sich über diese Zugang leichter lösen – die Lebensqualität steigt.

Rolfing als sinnvolle Ergänzung

Traumata lassen sich durch Rolfing natürlich nicht im Handumdrehen beseitigen, und Rolfing kann selbstverständlich keine Psychotherapie ersetzen. Gleichwohl kann Rolfing von der körperlichen Seite her eine psychologische Aufarbeitung von Traumata sinnvoll begleiten.